Trendsportart Airboarding – Mit 100 km/h über den Schnee airboard.com

Trendsportart Airboarding – Mit 100 km/h über den Schnee

  • David Meininger
Eine Wintersportart, die man in weniger als einer halben Stunde lernen kann, klingt fast zu schön um wahr zu sein. Glaubt Ihr nicht? Solltet Ihr aber. Die Rede ist von „Airboarding“, einer Trendsportart aus der Schweiz, bei der Ihr mit einem sogenannten „Airboard“ mit bis zu 100 Sachen die Pisten runterjagen könnt.

Zugegeben, die Bezeichnung „Airboard“ ist ein wenig unscharf und lässt einige Spekulationen zu. Klarer wird die Angelegenheit, wenn man den deutschen Namen des Sportgeräts hört: Luftkissen-Schlitten. Zehn Jahre lang hat sein Erfinder, Joe Steiner, an dem „Airboard“ rumgetüftelt, bis 2001 das erste Gerät auf den Markt kam. Das Ergebnis: Ein drei Kilogramm schweres, 120 Zentimeter langes Luftkissen. Auf der Oberseite des Kissens befinden sich zwei Griffe zum Festhalten. Eine speziell verstärkte Gummischicht mit Längsrillen bildet die Unterseite. Zusammengefaltet passt das, teilweise auch als Snow-Bodyboard bezeichnete Sportgerät in jeden Rucksack. Mittlerweile hat Steiner mehrere Modelle auf dem Markt, die individuell an die Bedürfnisse des Sportlers angepasst sind. Es gibt verschiedene Schneegleiter für normale Pisten, unbekannte Strecken oder zum Freestylen.

Airboard - ein Sportgerät für Jedermann

Damit wird auf die stetig steigende Nachfrage reagiert. Stolze 150.000 „Airboards“ konnten seit 2001 produziert und verkauft werden, das sind 12.500 Luftkissen jährlich. Doch nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die „Airboards“ der Geheimtipp für Wintersportler, die etwas Neues ausprobieren wollen. Die von Erfinder Steiner gegründete Firma, Fun-Care AG, vertreibt ihre Produkte mittlerweile in mehr als 20 Ländern weltweit.

Ein Grund für diesen Erfolg ist sicherlich die einfache Handhabung des Geräts und die Flexibilität dieser Trendsportart. Im Gegensatz zum Skifahren oder Snowboarden müssen für das „Airboarding“ keine Kurse belegt werden. "Nach 10 bis 15 Minuten hat man das Gerät im Griff“, verspricht Joe Steiner. Gelenkt wird ganz einfach durch Verlagerung des Körpergewichtes, gebremst durch Querstellen des Boards (90° zur Fahrtrichtung) oder Schleifenlassen der Füße. Durch die Liegeposition gibt es keine Gleichgewichtsprobleme, der „Airboarder“ kann sich daher voll auf das Lenken konzentrieren.



Spitzengeschwindigkeiten über 100 km/h

Konzentration ist wichtig, denn „Airboarding“ ist eine schnelle Sportart. Der Geschwindigkeitsweltrekord im „Airboarden“ liegt bei rund 141 km/h. Dies ist natürlich nicht die übliche Norm. Im Durchschnitt saust ein Airboardpilot mit 40 km/h die Piste runter. Auf geraden Streckenabschnitten kann jedoch die 100 km/h Marke ohne Probleme geknackt werden. Solche Geschwindigkeiten erfordern natürlich auch den nötigen Schutz. Aus diesem Grund tragen die Piloten, neben der üblichen Winterkleidung, einen Sporthelm und Protektoren (Knie, Rücken).

Sicherheit spielt beim Wintersport eine große Rolle, „Airboarding“ macht da keine Ausnahme.

Beim Airboarding mag einen die hohe Geschwindigkeit abschrecken und die Tatsache, dass man sich nur wenige Zentimeter über dem Boden befindet. Überraschend ist in diesem Zusammenhang das Urteil der schweizerischen Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten (SKUS). Laut der Kommission ist „Airboarding“ weniger gefährlich, als das herkömmliche Schlittenfahren. Auf den zweiten Blick ist diese Tatsache nicht verwunderlich. Das Luftkissen besteht aus elastischem Material und federt, anders als normale Schlitten, die Unebenheiten einer Piste ab. Kommt es zu Zusammenstößen mit anderen „Airboardern“ wirkt der Schneegleiter wie ein Airbag und schützt den Piloten.

Wo kann man Airboarden?

In der Schweiz werden organisierte Touren angeboten, bei denen die Teilnehmer erst mit Schneeschuhen Gipfel erklimmen und sich dann mit den Schneegleitern nach unten stürzen. Wer keine Lust auf Bergsteigen hat, der kann auch die bequemere Variante, den Lift, nutzen. In Deutschland kann das „Airboard“ auf einigen Pisten und in speziellen Fun-Parks bayerischer Wintersportorte getestet werden. Eine Übersicht aller Pisten, auf denen „Airboarding“ möglich ist, hat Joe Steiner auf seiner Internetseite aufgelistet.

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