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Psyche

Mentaltraining für Höchstleistungen

Um auch in enormen Drucksituationen wie einem olympischen Wettkampf seine Leistung abrufen zu können, ist eine starke Konzentrationsfähigkeit unerlässlich. Mentaltraining kann dabei helfen.
Sind Muskeln, Ausdauer und Technik erst einmal trainiert, scheint die Grundlage für ein erfolgreiches Abschneiden im Wettkampf gelegt. Doch auch im Kopf muss man funktionieren. „Gerade Profisportler, die ihr Leben auf den Sport ausrichten und meist nur ein kleines Zeitfenster für den angestrebten Erfolg zur Verfügung haben, stehen unter enormem Druck. Und der kommt nicht allein aus dem Umfeld, von Trainern oder Mentoren, sondern in erster Linie von den Sportlern selbst“, sagt Marion Klimmer, Mentaltrainerin aus Hamburg in einer Pressemitteilung.

Niederlage mit Neugierde betrachten

Und man muss in der Lage sein, auf unerwartete Dinge zu reagieren, etwa ein völlig missratener Versuch beim Speerwurf oder ein Fehlstart beim Sprint. In solchen Situationen droht eine Negativspirale, eine Verkrampfung, Versagensangst. Deshalb sei es wichtig, Sportler und sonstige Top-Leister mit Tools auszustatten, die sie in die Lage versetzen, von der Situation Abstand zu nehmen und sie quasi im Schnelldurchlauf zu verarbeiten, sagt die Trainerin weiter. Um das zu erreichen, sollte man solche Situationen vorher durchspielen, um den Umgang mit ihnen zu trainieren und sich Lösungsmöglichkeiten anzueignen. „Ich ermögliche dem Sportler, die Niederlage neugierig zu betrachten und nicht fatalistisch“, so Klimmer. Selbstreflektion und Selbstwahrnehmung spielen dabei eine zentrale Rolle. „Bevor diese ehrliche Reflektion gelernt ist, fungiert jede Niederlage als ein Lehrstück. Leistungssportler können ungemein davon profitieren, wenn sie diese als Feedback einstufen, das zu Verbesserungen und Steigerungen in jeder Hinsicht beiträgt.“

Ziel eines Mentaltrainings

Ziel eines Mentaltrainings ist der Expertin zufolge, der Aufbau einer gut ausgeprägten Resilienz, also psychischer Widerstandsfähigkeit. Ist diese nicht vorhanden, können schon Kleinigkeiten für so starke Irritationen führen, dass nicht die optimale Leistung abgerufen werden kann.

Bis sich ein Mentaltraining positiv auswirkt, muss man allerdings etwas Zeit investieren. Im Interview hat uns Mental Coach Klaus Schönstedt verraten: „Bis Wirkungen messbar oder erfahrbar sind, muss der Sportler schon mindestens 30 Tage regelmäßig meditieren. Ich empfehle, jeden Tag mindestens 15 bis 45 Minuten und alle ein bis zwei Monate einen Meditationstag einzulegen. An solch einem Tag meditiert man in vier Sitzungen je ein bis zwei Stunden. Der Geist kann wie ein Muskel trainiert werden. Um Erfolge zu erzielen, muss das Training regelmäßig durchgeführt und beibehalten werden.“

Nicht für jeden

Doch nicht für jeden ist Mentaltraining eine geeignete Sache. Sprinterin Inna Weit beispielsweise sagt: „Ich bin nicht so der Fan davon. Ich glaube, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Als Physiotherapeutin bin ich auch immer ein bisschen Psychologin bei meinen Patienten. Aber ich weiß, dass ich mich selbst darauf nicht einlassen könnte. Ich muss das mit mir selbst ausmachen und meinen eigenen Ausweg finden.“


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