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Hexenschuss verhindern – diese Tipps können helfen

  • Nils Borgstedt
Eine falsche Bewegung und plötzlich tritt ein stechender Schmerz im Rücken auf. Man kann sich kaum mehr rühren und nimmt sofort eine Schonhaltung ein – häufig hat einen dann ein Hexenschuss erwischt. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hat in einer Pressemitteilung Tipps veröffentlicht, um einen Hexenschuss zu verhindern.

Ein Hexenschuss oder auch akuter Kreuzschmerz rührt häufig von einem funktionellen Rückenproblem her. Untrainierte Rückenmuskulatur reagiert auf eine plötzliche, starke Beanspruchung. Weitere Auslöser können ein eingeklemmter Nerv, eine Blockade im Kreuz-Darmbein-Gelenk oder ein blockierter Wirbel sein. Zudem kann ein akuter Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich einen Hexenschuss hervorrufen.

Zu wenig Bewegung = Rückenschmerzen

Sitzende Tätigkeiten, Auto, Fahrstuhl und Rolltreppe – In der heutigen Zeit bewegen sich die meisten Menschen viel zu wenig. Mehr als zwei Drittel der Deutschen bewegen sich weniger als eine Stunde am Tag, 36 Prozent gar nur bis zu einer halben Stunde. Diese Zahlen hat die Techniker Krankenkasse in ihrer Studie „Beweg dich, Deutschland“ veröffentlicht (vgl.: http://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/568892/Datei/113810/TK_Studienband_zur_Bewegungsumfrage.pdf). Die Folge: Eine verkümmerte Muskulatur des Bewegungsapparats. Es verwundert daher nicht, dass die Krankenkasse Rückenschmerzen und andere Schmerzen des Bewegungsapparats als häufigste Leiden ermittelt hat. Vier von zehn der repräsentativ befragten Bundesbürger gaben demnach an, dass sie darunter leiden. Je älter die Befragten waren, desto höher war der Prozentsatz der Betroffenen. Um nicht dazuzuzählen, hilft regelmäßiges und kontinuierliches Training der Rücken- und Rumpfmuskulatur.

Tipps gegen Hexenschuss

Häufig tritt der Hexenschuss dann auf, wenn untrainierte Rückenmuskulatur stark beansprucht wird. Um bei schweren Arbeiten einem Hexenschuss vorzubeugen, geben die Orthopäden der DGOU folgende Tipps:

  • zum Anheben schwerer Gegenstände in die Knie gehen und den Rücken gerade halten
  • schwere Lasten nah am Körper tragen bzw. mit einer Schubkarre transportieren
  • Zugluft im Rücken vermeiden, den Rücken vollständig bedecken – insbesondere bei Tätigkeiten, bei denen man leicht ins Schwitzen kommt (Umgraben, Rasenmähen)
  • regelmäßige Pausen einlegen, bei denen die gesamte Muskulatur des Körpers gestreckt und entspannt werden kann

Tipps beim Hexenschuss

Wenn es einen doch einmal erwischt hat, kann rät die DGOU dem Betroffenen, sich weiterhin aktiv zu bewegen und nicht aufgrund der Schmerzen in eine Schonhaltung zu verfallen. Rezeptfreie Schmerzmittel können den Experten zufolge dabei unterstützend wirken. Die Einnahme sollte allerdings maximal zwei bis drei Tage hindurch erfolgen. Außerdem sei Wärme förderlich. Ein heißes Bad oder eine Rotlichtanwendung könne den Heilungsprozess ergänzen.

Wer seinen Rücken und den gesamten Rumpf fit halten möchte, findet Tipps zum Training der Rückenmuskulatur in unserer Serie „Fit im Job“ mit Olympiamedaillengewinner Stefan Pfannmöller.

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