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Krankheiten an den Augen erkennen

  • Christian Riedel
Wenn man dem anderen tief in die Augen schaut, kann das mehr Sinn haben, als nur ein romantischer Blick. Teilweise kann man nämlich an den Augen erkennen, wie es dem anderen geht. Auch Laien können teils schwere Krankheiten anhand einer Verfärbung oder Verformung der Augenpartie diagnostizieren.

Unsere Augen zeigen uns nicht nur die Welt, sie können der Welt auch zeigen, wie es uns geht. Denn kaum irgendwo zeigt es sich so deutlich, wie es um unsere Gesundheit bestellt ist, wie an den Augen. Verfärbungen, Verformungen oder sich abzeichnende Blutgefäße können deutliche Anzeichen dafür sein, dass etwas im Körper nicht stimmt. Teilweise sind Veränderungen an den Augen sogar der erste Indiz auf schwere Krankheiten.

Das Auge kann man vereinfacht aufteilen in die schwarze Pupille, die farbige Regenbogenhaut (Iris) und die darüber liegende Horn- bzw. Bindehaut. Probleme können überall entstehen.

Froschaugen und Tränensäcke


Tränensäcke sind eigentlich Strukturen im Tränenkanal, in dem die Tränen „gelagert“ werden. Im Volksmund bezeichnet man erschlaffte und herabhängende Haut der Unterlieder als Tränensack. Neben schwachem Bindegewebe können Tränensäcke auch Hinweis auf eine Erkrankung der Niere geben. Möglicherweise ist die Flüssigkeitszirkulation aufgrund einer geschwächten Niere gestört. Dann können Wassereinlagerungen die Tränensäcke verursachen. Wenn ansonsten das Bindegewebe gut ist und auch in der Familie niemand zu Tränensäcken neigt, kann eine Untersuchung der Nieren sinnvoll sein.

Frösche haben große, hervorstehende Augen. Menschen haben das im Normalfall nicht. Allerdings kann es auch bei uns zu deutlich hervortretenden Augen kommen. Dies kann ein Anzeichen für die so genannte Basedow’sche Krankheit sein. Bei dieser Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem die Schilddrüse an. Besonders betroffen sind die Augenmuskeln und das Fettgewebe rund um die Augen. Also Folge treten bei den Betroffenen die Augen deutlich hervor. Da die Schilddrüse an der Produktion von vielen wichtigen Hormonen beteiligt ist, sollte man hier dringend zum Arzt, der dann mit entsprechenden Schilddrüsenmedikamenten die Autoimmunerkrankung abschwächen kann.

Auch trockene Augen müssen nicht unbedingt ein Hinweis auf Flüssigkeitsmangel sein. Oft sind die Augen trocken und jucken, wenn wir zu lange auf den Monitor gestarrt und daher zu wenig geblinzelt haben. Aber auch Hormonstörungen oder eine Schilddrüsenunterfunktion können zu juckende Augen führen. Jucken also die Augen obwohl Du nicht gerade Stundenlang vor dem Monitor gesessen hast, ist es besser, einmal zum Arzt zu gehen.

Rote Augen


Rote Augen bekommt man nicht nur, wenn man zu viel Chlor hinein bekommen hat. Häufige Ursache ist eine Bindehautentzündung. Handelt es sich um diese harmlose Form, kann man die mit entsprechenden entzündungshemmenden Medikamenten schnell in den Griff bekommen. Die Bindehautentzündung dauert in der Regel wenige Tage und heilt folgenlos ab. Helfen de üblichen Arzneimittel nicht, kann es sich auch um eine gefährliche Uveitis handeln. Bei dieser Entzündung der mittleren Augenhaut, die auch Regenbogenhautentzündung genannt wird, können eine Vielzahl von Krankheiten und Organstörungen die Ursache sein. Niere, Darm, Arthritis, Rheuma oder Herpes sind nur einige Grunderkrankungen, die eine Uvitis zur Folge haben können. Neben der Grunderkrankung muss aber auch die Regenbogenhautentzündung behandelt werden, da es sonst zur Erblindung kommen kann. Hier wird in der Regel Cortison verwendet. Nach Diabetes ist die Uveitis die zweithäufigste Ursache für den Sehverlust im Rentenalter.

Eine Ausnahme bei der Behandlung muss man machen, wenn die Uveitis durch einen Herpes verursacht wird. Hier können sich die Symptome durch Cortison noch verstärken. Hier müssen antivirale Arzneimittel eingesetzt werden, um die Uveitis zu behandeln. Insofern braucht man einen guten Augenarzt, der die roten Augen untersucht, um Fehler bei der Diagnose zu vermeiden.

Gelbe Augen und rote Adern


Die Bindehaut bzw. der Augapfel hat normalerweise eine weiße Farbe. Allerdings kann sie auch gelblich werden. Dies sieht nicht nur unschön aus, sondern ist ein deutlicher Hinweise auf eine Fettstoffwechselstörung oder eine Erkrankung der Leber. Die so genannte Gelbsucht, also eine Hepatitis, ist an den Augen oft deutlich zu sehen, bevor die Haut eine gelbliche Färbung annimmt. Teilweise können auch erhöhte Blutfettwerte für die Gelbfärbung verantwortlich sein.

Sind auf dem Augapfel Adern deutlich zu sehen, oder sind diese sogar geplatzt, kann das ein Hinweis auf Bluthochdruck sein. Aber auch harmlosere Ursachen wie Alkoholkonsum oder Schlafmangel können daran schuld sein. In jedem Fall ist es sinnvoll, bei sichtbaren Adern im Auge den Blutdruck kontrollieren zu lassen, vor allem wenn man keinen Alkohol getrunken und genug geschlafen hat. Grund zur Sorge um die Augen besteht nicht, da die Adern auch bei harmlosen Dingen wie Niesen oder ein heftiger Husten platzen können. Kommt das aber öfter vor, sollte man dann doch zum Arzt gehen, da möglicherweise eine Störung in der Blutgerinnung vorliegen kann.

Farbige Ringe


Ein Ring um die Iris kann keine Bedeutung haben. Bei vielen Menschen hat der Rand der Regenbogenhaut eine andere Färbung. Es kommt in dem Fall auf die Farbe an. Ist der Ring um die Iris weißlich-gelblich, kann das auf erhöhte Cholesterinwerte hindeuten. Dies gilt aber eher für jüngere Menschen, da diese Ringe um die Iris auch eine häufige Alterserscheinung sind.

Sehr selten ist der so genannte Kayser-Fleischer-Kornealring. Bei dieser Erbkrankheit, die auch Morbus Wilson genannt wird, ist der Rand der Iris grün bis braun gefärbt. Ursache ist ein gestörter Kupferstoffwechsel in der Leber. Hier drohen Leberschäden und neurologische Probleme.

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