Welches Training bei Knorpelschaden – Tipps von Dr. Sport thinkstockphotos.de

Welches Training bei Knorpelschaden – Tipps von Dr. Sport

  • Christian Riedel
Sport mit einem Knorpelschaden ist schwierig, da die Knie schnell schmerzen. Insofern ist es wichtig zu wissen, welchen Sport man ausüben kann und auf welchen man besser verzichten sollte. Das ist auch nicht nur die Frage von netzathlet Ueli an Dr. Sport.

Guten Tag Dr. Sport,

Ich habe die Diagnose Knorpelschaden im rechten Knie (außen 3-4 / innen 2-3) erhalten. Das Knie schmerzt erst seit etwa 4 Wochen. Ich habe CrossFit trainiert ca. 3-5 die Woche à 1 Std.

Mein Alter: 43 Jahre - 1987 zwei Knie-Ops wegen Meniskusschaden (innen und außen) sowie Kreuzband. Seither hatte ich nie Probleme - also 25 Jahre viel Sport (Karate / Krafttraining / Wandern / Radsport / etc).

Nun habe ich eine Frage betreffend Cardio-Training. Am besten wäre ja Aqua-Jogging sowie Radfahren. Wie steht es mit Rudern aus? Ist die Belastung dabei auf die Knie zu hoch - resp. eher schädlich als förderlich?

Meine zweite Frage bezieht sich auf das Krafttraining - zum Aufbau der Muskulatur (Beine). Sind Kniebeugen (Back-, Front-, Overheadsquats) mit moderatem Gewicht /z.B. 40-50 Prozent 1RM eher schädlich (Knie) oder ebenso wie Training an den Maschinen - zu empfehlen?

Vielen Dank für Ihre Antworten
Sportlicher Gruss

Ueli


Hallo Ueli,
danke für deine Anfrage. Neben der Grad Einteilung des Knorpelschaden sind auch der Ort innerhalb des Gelenkes (Belastungszone) und in die Größe des Schadens entscheiden. Die Größe und der Ort entscheiden auch über die Prognose möglicher therapeutische Maßnahmen.

Cross Training ist mit Sicherheit nicht sonderlich gut geeignet, sofern es die Übungen beinhaltet, bei denen das Knie mit maximaler Kraft und Geschwindigkeit gefordert wird (z.B. Sprungübungen). Aqua Jogging, Radfahren und Rudern sind meistens geeignet. Ein wichtiger Aspekt ist immer, ob das Knie nach der Belastung anschwillt. Tut es das, so war die Belastung der Art nach oder hinsichtlich Umfang und Intensität ungeeignet.

Krafttraining sollte auf jeden Fall Bestandteil einer konservativen Therapie sein. Genau wie du es angesprochen hast, es sollte ein maximales und isoliertes Krafttraining vermieden werden. Ich persönlich bevorzuge in diesem Fall funktionelle Beinübungen, bei denen mehrere Muskeln, inklusive der Rumpfmuskulatur, als Komplex trainiert werden. Vor einem solchen Training solltest du durch einen entsprechend ausgebildeten Trainer oder Physiotherapeuten eine funktionelle Bewegungsanalyse durchführen lassen um für dich geeignete Übungen zu bestimmen.

Beste Grüße
Dr. med Markus Klingenberg
Sportmediziner


Mehr Tipps zum Knorpelschaden gibt es hier.

Details

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  • Star Vita: Dr. med. Markus Klingenberg arbeitet und als Arzt mit den Schwerpunkten Sport- und Ernährungsmedizin und Personal Trainer in Bonn und in der Sportorthopädie der Klinik-am-Ring in Köln. Mehrmals pro Jahr arbeitet er zudem als Tauchmediziner im indischen Ozean. Seine Schwerpunkte umfassen ein Personal Training, Ernährungs-Coaching, und die Leistungsdiagnostik. Als ehemaliger Leistungssportler kombiniert Dr. med. Markus Klingenberg sein Wissen als Sportmediziner und Personal Trainer, um für seine Kunden nachhaltig erfolgreiche individuelle Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
  • Star Erfolge: Arzt, Sportmediziner, Notarzt

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