Der Mausarm - Wer ihn hat, ist arm dran istockphoto.com/marcelmooij

Der Mausarm - Wer ihn hat, ist arm dran

  • Christian Riedel
Den Tennisarm kennt wahrscheinlich jeder. Man muss sich aber nicht unbedingt auf dem Court die Bälle um die Ohren schlagen. Auch am Computer kann man die typischen Beschwerden im Unterarm bekommen. Nicht umsonst spricht man mittlerweile häufiger vom Mausarm.

Die Arbeit am Computer bringt viele Probleme mit sich. Rückenschmerzen, Stress und Übergewicht sind wahrscheinlich die größten gesundheitlichen Probleme, die man durch das lange Sitzen am Rechner bekommt. Wer aber viel mit der Maus arbeitet, kennt vielleicht die Schmerzen im Handgelenk, im Unterarm und Ellenbogen, die man am Abend hat und die tagelang andauern können. Diese Schmerzen ähneln dem Tennisarm, entstehen aber durch lange und falsche Belastungen beim Umgang mit der Computermaus. Daher werden die Beschwerden als „Mausarm“ oder Sekretärinnenkrankheit bezeichnet.

Neuer Name für ein altes Phänomen:


Sportler kennen die Beschwerden als Tennisarm. Durch die gesellschaftliche Entwicklung ist heute der Name Mausarm aber fast gebräuchlicher. Egal, wie man die Beschwerden nennt, sie bezeichnen das gleiche: das Repetitive Strain Injury Syndrom (kurz RSI-Syndrom). Beim RSI-Syndrom treten Schmerzen im Unterarm, Ellenbogen und Händen auf, die durch eine Schädigung des Bewegungsapparates vom Nacken bis zur Hand entstehen.

Der Mausarm ist keine eigene Krankheit oder Verletzung. Unter dem Begriff werden vielmehr mehrere Krankheitssymptome zusammengefasst, die durch eine ungewohnte oder ungünstige Belastung des Armes entstehen können. Dazu gehören beispielsweise eine Sehnenscheidenentzündung, Verschleißerscheinungen an den Gelenken und/oder der Wirbelsäule, ein komplexes, regionales Schmerzsyndrom oder Nervenkompressionssyndrome, bei denen die Nerven geschädigt sind.

Wie entsteht der Mausarm


Egal ob auf dem Tennisplatz oder am Schreibtisch – die Schmerzen entstehen auf relativ ähnliche Art und Weise: durch Monotonie. Wer immer die gleiche Bewegung macht, belastet den Arm und die Hand einseitig. Dadurch entstehen Dysbalancen und Abnutzungserscheinungen, die letztendlich zu den Beschwerden führen. Bei der Arbeit mit der Maus kommt erschwerend hinzu, dass die kleinen, genauen Bewegungen schnell zu Verkrampfungen in der Hand und im Unterarm führen, die chronisch werden können. Andere ungünstige Faktoren sind eine hohe Arbeitsbelastung, Stress, Depressionen oder schlicht und einfach eine schlechte Körperhaltung.

Dem „Mausarm” vorbeugen


Um den Mausarm zu verhindern, sollte man zunächst versuchen, Verspannungen zu verhindern und die Maus nur locker zu bewegen. Wichtig ist außerdem, regelmäßig Pause zu machen und während dessen Hand und Unterarm zu lockern. Dabei kann man das Handgelenk dehnen und so Verspannungen verhindern. Am Schreibtisch ist es hilfreich, eine entspannte Sitzhaltung einzunehmen. Wenn diese Tipps nicht helfen, kommt man an einer Therapie kaum vorbei.

Therapiemöglichkeiten beim Mausarm


Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Mausarm zu therapieren. Zunächst sollte man die Arbeitsbedingungen verbessern und wenig mit der Maus arbeiten. Das ist natürlich schwierig, welches Büro kommt ohne Computer aus. Ansonsten können eine Bestrahlungstherapie, Bewegungsbäder, Massagen oder Gymnastik helfen. In schweren Fällen kommt man an der Einnahme von Medikamenten kaum vorbei. Der letzte Ausweg ist eine Operation. Doch wer schon früh etwas gegen die Schmerzen unternimmt, kann fast immer einen Eingriff vermeiden.

Die 12 wichtigsten Tipps gegen den Mausarm:

1. einen höhenverstellbaren Stuhl mit Armlehnen benutzen
2. die Arme entlasten (V-förmige Tastatur oder zusätzliche Armauflage benutzen)
3. Handgelenke regelmäßig dehnen
3. Doppelklicks vermeiden
4. kein Mausrad benutzen
5. Maus wechseln (von der rechten in die linke Hand)
6. Handgelenk nicht abknicken (Durchblutungsstörungen drohen)
7. regelmäßige Pausen einlegen
8. schreiben mit 10 Fingern lernen
9. richtig sitzen
10. alternative Eingabegeräte (Tastatur, Spracheingabe, externe Fuß-/Taster für Mausklick, Maussimulator, Stifttablett) benutzen
11. bei Pausen die Hände nicht auf Maus/Tastatur liegen lassen
12. Computerarbeit mit anderen Tätigkeiten abwechseln

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