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Gastbeitrag – Taping im Sport

  • Bernhard Schwarz
Ausgehend vom Kinesio-Taping, das von Kenzo Kase in Japan um 1970 entwickelt wurde und mittlerweile auch in Deutschland recht bekannt ist, hat sich die Art Schmerzen zu lindern und zu lösen in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Personal Trainer Bernhard Schwarz gibt Infos zur Schmerzentstehung, der Wirkweise des Tapings und eine Empfehlung für einen erfolgreichen Einsatz des Tapes.

Wie können Schmerzen entstehen?

Das Iliosakralgelenk (ISG), auch Kreuzbein-Darmbein-Gelenk genannt ist das schwächste Glied im Skelett. Durch häufiges Sitzen, falsche Belastung im Alltag und beim Sport, Unfälle oder auch die Schlafposition kann eine falsche Statik des Gelenks entstehen. Die Muskulatur wird dauerhaft angespannt und funktioniert nicht mehr einwandfrei. Fehlstellungen sind die Folge, die unser Körper versucht auszugleichen. Auf den ersten Blick sind viele Fehlstellungen gar nicht zu erkennen. Durch die Dysbalancen kommt es dann zu einer Unterversorgung der Muskulatur, die eine Übersäuerung, Entzündung und schließlich den Schmerz fördert.

Die meisten Sportverletzungen werden durch traumatische Ereignisse hervorgerufen, die mit Hilfe des Tapes schneller regeneriert werden können.

Wirkweise des Tapings

Das Tape hat unter anderem Einfluss auf die Hautsensoren, die Schmerzrezeptoren, die Muskeln, die Gelenkfunktionen, die Faszien, das Narbengewebe, innere Organe, auf das Lymphsystem, auf Gefäße und die Nerven.

Wie wirkt das Tape, was wird genau gemacht?

Ich habe festgestellt, dass die meisten Klienten eine Beinlängendifferenz oder eine Blockade der Wirbelsäule haben. Nach der Behebung der Differenz beziehungsweise dem Lösen der Verspannung, wird das elastische Tape mit einer speziellen Technik aufgetragen. Durch das Tape bekommt der Muskel über den Tag mit jeder Bewegung eine Massage und baut die Schmerzhormone, die durch die falsche Belastung entstanden sind, kurzfristig ab. Dies passiert durch den erhöhten Stoffwechsel, der durch die Massage des Tapes gewaltig in Schwung kommt.

Bei Sportverletzungen (z.B. Umknicken nach Außen im Sprunggelenk) wird das Tape vor allem zur Stabilisierung des Gelenks eingesetzt, so dass ein erneutes Umknicken nicht mehr möglich ist. So wird der Fuß geschont und kann sich erholen.

Was macht einen guten Taper und die Erfolge eines Tapes aus?

Oft werde ich gefragt, ob man sich das Tape auch im Supermarkt kaufen und selbst tapen kann. Meine Antwort: Möglich ist es, aber ich kann nur davon abraten! Viele Tapes kann man sich alleine gar nicht aufbringen und die erwünschten Erfolge werden nur in den seltensten Fällen eintreten.

Hier die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Taping:

Taper
-    Gute Grundausbildung als Heilpraktiker, Therapeut, Arzt oder Trainer
-    Fundierte anatomische Kenntnisse
-    Langjährige Erfahrung im Taping
-    Ausgereifte Tapetechnik und Feinfühligkeit
-    Professionelles Equipment

Statikkorrektur und Tape
-    Die Ursache des Schmerzes finden und durch Statikkorrektur beheben
-    Hochwertiges Tapematerial für optimalen Halt
-    Auswahl der richtigen Farbe des Tapes
-    Optimale Tapetechnik

Es gilt also in erster Linie die Schmerzursache ausfindig zu machen. Erst im Anschluss kann die richtige Maßnahme eingeleitet werden. Wichtig: Oftmals liegt diese Ursache nicht am Schmerzpunkt, sondern in einer anderen Körperregion. Verspannungen im Nacken beispielsweise können Schmerzen im Arm hervorrufen.

Als zweiter wichtiger Punkt ist die Wahl der Tape-Farbe entscheidend. Jede Farbe wirkt anders auf den Körper. Während beispielsweise rote Tapes wärmend und aktivierend wirken können, können blaue eher kühlend und entzündungshemmend wirken, um es vereinfacht zu beschreiben. Schwarzes hingegen wirkt in erster Linie sehr Energieentziehend und ist häufig bei Leistungssportlern im Einsatz. Die Farbe des Tapes hat meiner Erfahrung nach in der Tat einen starken Einfluss. Ich hatte schon Klienten, die erst grün getapt wurden und es trat keine Besserung ein. Mit dem roten Tape hatten wir dann Erfolg.

Als dritter Punkt ist die richtige Anwendung des Tapes zentral. Die Kombination aus Ursachendiagnose, richtigem Tape und richtiger Tapetechnik ist letztlich die Basis für einen erfolgreichen Einsatz des Tapings.

Über Bernhard Schwarz

Bernhard Schwarz ist zertifizierter Personal Trainer und Inhaber der Firma BS Power for Business (www.power-for-business.de). Sein Team und er führen Performance Gruppentrainings in Unternehmen durch und sorgen zudem mit Hilfe von Medi Taping, Myofascial Release und Personal Training für eine einwandfrei Funktion der Muskulatur bei den Angestellten der betreuten Firmen.

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