Freestyler – erste Tricks auf dem Snowboard Melanie Stoll

Freestyler – erste Tricks auf dem Snowboard

  • Christian Riedel
Auch der beste Snowboard-Freestyler hat einmal klein angefangen. Wer mit dem Brett nicht nur Kurven fahren will sondern auch im Funpark oder auf der Piste mit Tricks glänzen möchte, muss die Grundlagen beherrschen. Wie man die ersten Tricks lernt, erklärt ein Experte.

„Vom geradeaus Fahren wird niemand besser“, sagt Snowboardlehrer Alexander Walser aus dem Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis, der früher auch als Boardercrossfahrer aktiv war. „Daher gehören Stürze beim Training auch dazu. Bevor Du Dich an Deinen ersten Tricks versuchst, solltest Du auf jeden Fall entsprechende Protektoren tragen. Ein Helm, ein Rückenprotektor und Handgelenksprotektoren sind eigentlich ein Muss für alle, die mehr wollen, als nur geradeaus zu fahren.“

Vorübung: Verkehrte Welt


Viele Tricks haben mit Drehungen zu tun. Für den Anfang sind es meistens 180 Grad. Da man dabei logischerweise entweder vorwärts oder rückwärts (switch oder fakie genannt) anfährt oder landet, muss man erst einmal üben, mit dem „falschen“ Fuß vorne zu fahren. „Versuch zunächst mit einem Helfer switch zu fahren“, rät Alex. „Der kann Dich festhalten, wenn Du falsch herum fährst.“ Als einfache Variante kann man sich einfach einmal um die gesamte Achse drehen. Versuche aber, die Phasen mit dem falschen Fuß vorne zu verlängern und auch einmal Kurven zu fahren. Je besser Du switch fährst, desto weniger musst Du Dich aufs Fahren und desto mehr kannst Du Dich auf die eigentlichen Tricks konzentrieren.

Pistentricks


„Man muss nicht direkt in den Funpark fahren“, sagt Alex Walser. „Auch auf der Piste kann man während der Fahrt kleine Tricks einbauen.“ Für Anfänger sind so genannte „Rolls“ geeignet. Dabei dreht man sich während der Fahrt um 180 Grad, wobei entweder das Snowboard-Ende („Tail“) oder die Spitze („Nose“) im Kontakt zum Schnee bleibt.

„Einfacher ist der Tail-Roll“, sagt Alex. „Dabei fährst Du zunächst switch an. Verlagere das Gewicht auf das vordere Bein. Dann hebst Du das hintere Bein an und ziehst es über die Frontside (also die Kante, wo die Fußspitzen hinzeigen) nach vorne. Mit etwas Übung kannst Du danach einfach weiter fahren.“ 

Etwas schwieriger ist der Nose-Roll. Dieser funktioniert vom Prinzip gleich wie der Tail-Roll, nur dass Du normal anfährst, das Gewicht auf das vordere Bein verlagerst, dann aber über die Backside drehst. Das schwierige an dem Trick ist, dass Du switch weiterfahren musst. Daher ist es wichtig, dass Du gelernt hast, verkehrt herum zu fahren.

Varianten


Je weiter Du das Brett nach oben ziehst, desto spektakulärer wirken die Rolls. Noch mehr Bewunderung bekommst Du, wenn Du nach dem Roll mit dem Standbein abspringst und so mit dem Brett komplett in der Luft bist. Natürlich kannst Du auch jeweils über die andere Kante drehen. Da das Brett hier aber über den Berg gezogen wird, musst Du es deutlich höher anheben.

„Etwas einfacher wird die Ausführung, wenn Du vor dem Roll eine leichte Kurve in Drehrichtung fährst“, empfehlt Alex. Mit etwas Übung kannst Du diesen Trick auch ins normale Fahren einbauen. Fahr dazu eine normale Kurve über die Backside und hänge anschließend einen Nose-Roll an. Dann fährst Du die nächste Kurve switch und hängst einen Tail-Roll an. Das kannst Du so oft wiederholen, bis die Piste zu Ende ist.

Im Übrigen ist der Roll auch eine gute Vorübung für den 180, also eine halbe Drehung in der Luft zu machen.

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