Sportarten im Test: Fußballgolf Christian Riedel

Sportarten im Test: Fußballgolf

  • Marco Heibel
Fußballgolf vereint – wie der Name schon sagt – die Sportarten Fußball und Golf. Hier hat nur der eine Chance, der taktisch spielt und kühlen Kopf behält. Die netzathleten wollten sich das einmal genauer ansehen und sind nach Dirmstein/Pfalz gefahren, auf den ersten Fußballgolfplatz Deutschlands.

Sich den Ball beim Abschlag zurechtlegen, Anlauf nehmen, und mit aller Wucht auf die Kugel draufhauen; wer denkt, dass er auf diese Weise beim Fußballgolf Erfolg hat, wird sprichwörtlich nicht allzu weit kommen. Bei dieser relativ jungen Sportart, die vor allem in Skandinavien viele Anhänger hat, kommt es eher auf Feingefühl, einen ruhigen Fuß und einen kühlen Kopf an.

 

 

Fußballgolf: Geschichte


Fußballgolf ist zu Beginn dieses Jahrtausends in etwa zeitgleich in Schweden und Deutschland entstanden. In Dirmstein/Pfalz befindet sich die älteste von bislang insgesamt fünf Anlagen in Deutschland. Beinahe folgerichtig wurde hier auch die erste Weltmeisterschaft im Jahre 2007 ausgetragen. Und ebenso folgerichtig wurde der Betreiber der Anlage in Dirmstein, Alex Kober, auch der erste Titelträger in dieser jungen Sportart, die mittlerweile auch in einem Weltverband (World Footballgolf Association) organisiert ist.
 

Regeln beim Fußballgolf


Was die Regeln angeht, orientiert man sich beim Fußballgolf stark am „richtigen“ Golfsport: Es gibt 18 Löcher unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit. Ziel ist es auch hier, den Fußball mit möglichst wenigen Versuchen einzulochen. Der Fuß dient hierbei als Schläger. Die längste Bahn in Dirmstein ist über 250 Meter lang, die kürzeste gerade einmal 30 Meter. Bunker sowie Hindernisse, die umspielt werden müssen, oder sprichwörtliche Nadelöhre, die der Ball auf dem Weg ins Loch passieren muss, runden das Ganze ab.



Größter Unterschied zum Golfsport: Rauchen auf dem Platz ist durchaus erlaubt. Das belegen allein schon die Aschenbecher an jedem Abschlag. Und auch was das Equipment angeht, ist man deutlich günstiger dran: den Ball kann man sich leihen, und außer einem Paar Schuhe benötigt man nichts weiter.

 

Fußballgolf: Mischung aus Risiko und Sicherheit die beste Strategie


Anders als beim „richtigen“ Fußball helfen einem beim Fußballgolf die so genannten deutschen Tugenden wenig. Hier hat auch der Lauffaule und Zweikampfscheue seine Chance. Und wer auf die Kugel eindrischt, um mit möglichst wenig Versuchen das Green zu erreichen, wird des Öfteren unangenehm überrascht sein: Der Ball rollt nämlich nicht selten weiter als geplant und verlässt im schlimmsten Fall sogar die Bahn. Das bedeutet einen Strafschlag sowie eine Wiederholung des Schusses von der Stelle aus, von der man den Ball ins Aus geschlagen hat.

Schnell merkt man, dass die gute alte Otto-Rehhagel-Taktik („kontrollierte Offensive“) die erfolgreichste Methode ist. Wer den Ball Stück für Stück mit der Innenseite vorlegt, anstatt Risiko zu gehen – netzathleten-Redakteur Derk Hoberg hat sich in dieser Sache besonders hervorgetan – benötigt am Ende oft die wenigsten Schläge.

 

Eine Runde beim Fußballgolf dauert rund zwei Stunden. Das ist viel Zeit, um zu verzweifeln. Aber auch, wenn der eine oder andere Ball das Ziel verfehlt – Erkenntnis der Redaktion: die ultraknappen tun am meisten weh – ist Fußballgolf ein großer Spaß. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn die die Zahl der Fußballgolfplätze auch in Deutschland bald nach oben schnellen würde.

 

Weitere Infos zum Fußballgolf und zur Anlage in Dirmstein findet Ihr hier

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