Wettkampftipps von Olympiasieger Jan Frodeno Marco Heibel

Wettkampftipps von Olympiasieger Jan Frodeno

  • Christian Riedel
Mit kleinen Hilfsmitteln spart man oft mehr Zeit als mit teurem Hightech-Material: Triathlon Olympiasieger Jan Frodeno hatte vor meinem ersten Testwettkampf in Paderborn nicht nur wertvolle Tipps, sondern auch eine kleine Überraschung für mich.

Das Geheimnis eines schnellen zweiten Wechsels sind ein Paar simple Gummibänder. Statt die Schuhe umständlich zu binden, kann man direkt in die Laufschuhe reinschlüpfen und los laufen. Es gibt verschiedene Schürsysteme.

Jan Frodeno setzt auf einen elastischen Schnürsenkel mit kleinen Knoten bzw. „Knubbel“. Zieht man an den Gummibändern, lösen sich die Knoten, und man kann den Schnürsenkel einfädeln. So kann man die Schnürung perfekt an die eigene Fußform anpassen und spart beim Wechsel auf die Laufstrecke wertvolle Zeit.

Wie das genau funktioniert, zeigt Euch Jan Frodeno im Video:

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Mit den nun gut präparierten Laufschuhen kann bei meinem ersten Testwettkampf vor Hamburg wohl nichts mehr anbrennen, dachte ich zumindest. Aber der Reihe nach: Nach der Ausgabe der Startunterlagen konnte ich mein Rad einchecken und meinen Wechselplatz vorbereiten.



Meinen Wechselplatz habe ich fast wie bei den Profis eingerichtet: Helm, Sonnenbrille und Nummernband kommen auf den Lenker und die Radschuhe werden auf die Pedale geklickt und mit Gummibändern in Position gehalten. Neben dem Rad stehen die Laufschuhe bereit. Ein weiterer guter Wechsel-Tipp von Jan Frodeno: „Bei Regen sollte man die Laufschuhe auf die Seite legen, damit es nicht reinregnet.“

Danach ging es zum Schwimmen. Wie erwartet, ist das eher eine starke Disziplin von mir. In meiner Startgruppe stieg ich nach 500 Metern als 8. aus dem Wasser und lief vom Schwimmbad zur Wechselzone. Auf dem Weg dorthin überholten mich dann allerdings noch zwei Athleten, weil ich auf dem regennassen Teppich vorsichtig lief.



Dafür habe ich beide mit einem schnellen ersten Wechsel direkt wieder hinter mir gelassen: Startnummer um, Helm und Brille auf und los ging es. Einsteigen in die Radschuhe geht bei Profis bestimmt flüssiger, aber es hat geklappt. Die ersten 10 Kilometer auf dem Rad bin ich wegen der nassen Fahrbahn etwas langsamer angegangen. Vor allem die vielen Kurven bin ich mit gefühlten 10 km/h gefahren, weil sich zuvor schon einige Athleten wegen der Nässe lang gemacht hatten.



Auf den letzten beiden 5-Kilometer-Runden zog ich dann das Tempo an. Auf den geraden Passagen des Kurses hieß es nur noch Kette rechts und Druck auf die Pedale. Den letzten Kilometer habe ich dann wieder das Tempo rausgenommen und die Trittfrequenz erhöht. Beine lockern und wieder aus den Schuhen schlüpfen.



In der Wechselzone Helm ab, Mütze auf, Schuhe an. Soweit verlief der zweite Wechsel reibungslos. Leider habe ich mir dann das Nummernband abgerissen und stand etwas ratlos neben meinem Rad. Ein Ordner sagte mir, dass ich die Startnummer einfach in die Hand nehmen solle. Gesagt, getan. Der abschließende 5 Kilometerlauf war zwar keine Glanzleistung, aber ich bin ohne große Qualen nach einer Gesamtzeit von 1:19:27 ins Ziel eingelaufen.

Mit meiner Leistung bin ich zufrieden. Nur an meiner Lauf-Perfomance muss ich noch etwas arbeiten, ansonsten läuft alles nach Plan.

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