Produkttest: HEAD „Black Magic Jacket” und „Timber Pants” netzathleten/Derk Hoberg

Produkttest: HEAD „Black Magic Jacket” und „Timber Pants”

  • Nils Borgstedt
Die richtige Bekleidung ist beim Skifahren und Snowboarden enorm wichtig. Die renommierte Marke HEAD hat für diesen Winter eine neue Kollektion herausgebracht, die Protection Line. Neben Schutz vor Wind und Wetter sollen flexible, integrierte Protektoren bei Stürzen erhöhten Schutz bieten. Wir haben die „Black Magic Jacket“ und die „Timber Pants“ dieser Reihe getestet.

Die Marke HEAD, die unter anderem die Skiläuferinnen Lindsey Vonn und Maria Riesch mit Skiern versorgt, hat für diesen Winter eine neue Kollektion auf den Markt gebracht. Die so genannte „Protection Line“ ist eine neue Gattung der Skibekleidung. Zusätzlich integrierte Protektoren sollen bei Stürzen erhöhten Schutz bieten.

Die Theorie dahinter – Technische Features der Black Magic Jacket

Bei den Protektoren des Black Magic Jacket handelt sich nicht um herkömmliche Schützer. Die herausnehmbaren Schoner sind aus d3o-Material, laut Hersteller „einem intelligenten Schutzmaterial“, gefertigt. Die „Intelligenz“ besteht in der besonderen Molekülstruktur. Das Material reagiert auf die Bewegung seiner Moleküle. Im Normalzustand bewegen sich die Moleküle im Inneren frei, der Protektor bleibt dadurch weich und flexibel. Bei abrupten Bewegungen, wie beispielsweise einem plötzlichen Aufprall, verbinden sich die Moleküle, das Material wird fest und absorbiert den Stoß.

Die Jacke ist an Ellenbogen, Rücken und Schultern mit Protektoren ausgestattet, bei der Hose sind an den Knien Schoner integriert. Hier könnte man gegebenenfalls darüber nachdenken, auch an den Hüften Protektoren einzubauen.


Die Protektor-Pads befinden sich in separaten Taschen. Wer sich durch die schützenden Einlagen behindert fühlt, oder mit separatem Rückenprotektor fahren möchte, kann die Schoner problemlos herausnehmen.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Ausstattung

Jacke und Hose sind dank Toray Dermizax und Dermizax EV zu 100 Prozent wind- und wasserdicht (Wassersäule 20.000mm). Das Innenfutter besteht aus ThermoreT73. Das Thermore-System dient der Temperaturregulierung. Es ist atmungsaktiv und transportiert die Feuchtigkeit nach außen.

Gerade die weitere Ausstattung der Black Magic Jacket ist positiv hervorzuheben. Neben vertapten Reißverschlüssen, Brillenputztuch, zahlreichen Taschen – inklusive separater Skipass-Tasche im Ärmel – und gefütterter, abnehmbarer Kapuze, ist vor allem die integrierte Sturmhaube ein tolles Feature. Damit ist man gegen Wind und Wetter optimal gewappnet. Ein Schneefang und die Achselbelüftung runden die Ausstattung ab. Wie sich Jacke und Hose sonst so in der Praxis geschlagen haben, erfahrt ihr auf der nächsten Seite.


Die Funktionsweise der Protektoren-Pads ist schwer zu überprüfen, da die Moleküle in Sekundenbruchteilen wieder ihre flexible Struktur herstellen. Trotz mehrerer Stürze habe ich keine „Schäden“ wie blaue Flecken oder ähnliches davon getragen. Insofern gehe ich davon aus, dass das System einwandfrei funktioniert. Beim Tragen – sowohl beim Gehen, als auch beim Fahren – haben die integrierten Protektoren zu keiner Zeit gestört.

Der Anzug war sehr warm, sodass auch bei Minusgraden Funktionswäsche als sonstige Bekleidung ausreichend war. Vor kaltem Fahrtwind und Nässe hat das Ensemble geschützt. Die Verarbeitung des Innenfutters und des Außenmaterials haben also ihre Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt.

Das Design

Das Design von Jacke und Hose als Gesamtensemble ist in meinen Augen gewöhnungsbedürftig. Zu viele weiße Designstreifen störten mein modisches Empfinden. Betrachtet man aber Jacke und Hose separat, ist es durchaus ansprechend. Mit Schwarz, Weiß und Rot hat HEAD eine passend Farbauswahl getroffen. Die Jacke war für mein Empfinden am Rumpf etwas zu kurz geschnitten. Der hohe Schnitt der Hose gleicht dieses kleine Manko aber wieder aus. Wer allerdings nur die Jacke anziehen möchte, der sollte darauf achten, dass auch seine Hose hochgeschnitten ist, um das Eindringen von Wind und Kälte zu verhindern.

Kleiner Mangel in der Verarbeitung

Ein Manko der Jacke war die unzureichende Verarbeitung bei den Reißverschlüssen. Bereits nach zwei bis drei Mal benutzen, sind bei zwei Reißverschlüssen die Verlängerungen abgerissen. Dadurch wurde das Öffnen und Schließen der Zipper mit Ski-Handschuhen erheblich erschwert.

Fazit

Das Abreißen der Reißverschlussverlängerungen bereits nach zwei bis drei Mal Benutzen war sehr ärgerlich. Gerade bei einer UVP von 699 Euro (Jacke) wäre auch bei den Details eine bessere Verarbeitung wünschenswert. Die Black Magic Jacket und Timber Pants von HEAD sind mit Sicherheit insgesamt ein sehr gutes und in funktioneller Hinsicht ein Top-Produkt. Die Protektoren sind beim Fahren in keinster Weise hinderlich.

Nils Borgstedt

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