Praxistest Power2max Wattmesser Andreas Hottenrott

Praxistest Power2max Wattmesser

  • Christian Riedel
Viel Training ist gut, aber zu viel Training kann auch schnell mal die Form kaputt machen. Beim Radtraining ist ein Wattmesser hilfreich, um die richtige Belastung zu finden und so das Maximum aus der investierten Zeit herauszuholen. Wir haben den neuen Power2max von Saxonar getestet.

Unser Test-Setup besteht aus dem Power2max Wattmesser mit Q-Rings und Rotor 3D+ Kurbel sowie einem Garmin Edge 500 zur Ermittlung der erbrachten Leistung. Beim Power2max handelt es sich um einen Powermeter, der aus einem austauschbaren Kurbelstern mit Dehnmessstreifen besteht.

Bei jeder Kurbelumdrehung messen die Dehnmessstreifen, wie viel Kraft auf das Pedal übertragen wird, und übermitteln diese Werte im Sekundentakt per Funk an den Radcomputer (ANT+ Standard). Die Installation des Systems ist einfach, erfordert aber etwas handwerkliches Geschick und das entsprechende Werkzeug.

Wie genau ist der Power2max Wattmesser?


Entscheidend für die Trainingspraxis ist allerdings, wie verlässlich die ausgegebenen Wattwerte sind. Als Referenz dient das SRM-System, was eine Messungenauigkeit von +/-2 Prozent aufweist. Saxonar gibt für seinen Powermeter ebenfalls eine Messungenauigkeit von +/-2 Prozent an. Das wollten wir genauer wissen und haben die Werte auf dem kalibrierten Hochleistungsergometer Cyclus 2 überprüft.

Dazu werden die Laufräder abgenommen und das Rad wird mit der Kette in den Ergometer eingespannt. So kann man auf seinem eigenen Rad eine Leistungsdiagnostik absolvieren. Dabei ermittelt der Ergometer über die Kette die tatsächlich erbrachte Leistung. Gleichzeitig misst der Power2max die Leistung im Kurbelstern. So kann man die Werte miteinander vergleichen.

Durchschnittswerte sind besser für die Trainingspraxis


Allerdings sollte man im Garmin Edge nicht die sekundengenauen Wattwerte anzeigen lassen, da diese zu sehr schwanken. Auch für das Training ist es daher sinnvoller, sich die Werte im 3-Sekunden-Mittel anzeigen zu lassen, weil so der angezeigte Wattwert stabiler ist und sich besser vergleichen lässt. Ein 30-Sekunden-Mittel wäre ebenfalls möglich, ist aber wenig sinnvoll, weil man so eventuell zu spät auf Änderungen der erbrachten Leistung reagiert.

Da der Cyclus 2 die Leistung über die Kette misst, geht etwas Leistung durch die Kraftübertragung verloren. Dementsprechend sollte der Power2max etwa 1-2 Prozent mehr Leistung anzeigen als der Cyclus 2, da beide Geräte dieselbe Messgenauigkeit aufweisen. Das bestätigt auch unser Test. Die maximale Abweichung der Wattwerte beim Power2max gegenüber dem Hochleistungsergometer liegt weniger als 2 Prozent drüber.

Übrigens: Der Power2max ist ab Werk kalibriert und lässt sich ohne zusätzliche Einstellung auch mit ovalen Kettenblättern fahren.

Fazit: Eine echte Alternative

Damit hat der Power2max Wattmesser unseren ersten Teil des Praxistests bestanden. Genau wie bei vergleichbaren Systemen liegt die Messungenauigkeit im Rahmen. Somit ist der 690 Euro teuere Powermeter auch für den professionellen Einsatz im Radtraining geeignet und bietet eine günstige Alternative gegenüber wesentlich kostspieligeren Systemen auf dem Markt. So richtig günstig ist der Power2max allerdings auch nur, sofern man bereits einen Radcomputer mit ANT+ Funkstandard (bspw. Garmin) sowie eine kompatible Kurbel hat.

Im nächsten Teil des Produkttests berichten wir, wie sich das wattgesteuerte Training mit dem Power2max in der Praxis gestaltet.

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