Power2max - Verlässlicher Wattmesser zum kleinen Preis? Jörg Birkel

Power2max - Verlässlicher Wattmesser zum kleinen Preis?

  • Christian Riedel
Wattgesteuertes Radtraining ist optimal. Leider sind verlässliche Wattmesser für Hobby-Sportler nicht erschwinglich. Das soll sich ändern. Die Firma Saxonar hat mit dem Power2max einen leichten Leistungsmesser zum Kampfpreis auf den Markt gebracht.

Gerade einmal 690 Euro kostet der neue Powermeter von Saxonar. Das ist nicht mal halb so teuer wie das bewährte System von SRM. Weitere Vorteile des Power2max sind laut Hersteller die hohe Genauigkeit, die automatische Kalibrierung sowie die Möglichkeit, die handelsübliche Batterie im Gerät selbst zu wechseln. Das klingt fast zu schön um wahr zu sein, deshalb haben wir das Gerät mal unter die Lupe genommen.

In den nächsten Wochen wird es hier einen ausführlichen Testbericht geben. Zunächst haben wir uns aber angeschaut, wie kompliziert oder einfach sich der Einbau des Powermeters gestaltet. Im zweiten Teil des Produkttests wollen wir die Genauigkeit des Power2max überprüfen und im dritten und letzten Teil dieses Produkttests gibt es einen ausführlichen Abschlussbericht.

Produkttest: Power2max mit Rotor 3D+ und Q-Rings


Nach Herstellerangabe lässt sich der Power2max auch mit ovalen Kettenblättern fahren und ist mit Rotor-Kurbeln kompatibel. Das haben wir im Test mit einbezogen und uns den Leistungsmesser aus Sachsen zusammen mit einer Rotor 3D+ Kurbel sowie 130er Q-Rings in Aeroversion bestellt. Zum Lieferumfang gehören Spezialwerkzeug und spezielle Innenlager.

Die Installation des Powermeters ist relativ einfach, sofern man selber schon mal Kurbel und Innenlager an einem Rad gewechselt hat. Zur Sicherheit haben wir uns aber von Frank Güssgen von Cyclewerx in Köln (www.cyclewerx.de) helfen lassen.

Power2max selbst installieren


Schritt 1: Die alte Kurbel muss ab

Als erstes schraubst Du die Pedale raus und kümmerst dich dann mit einem Imbus um deine alte Kurbel. Sobald die Kurbel gelöst ist, sollte sich diese leicht aus dem Lager entfernen lassen.

Schritt 2: Innenlager entfernen


Im nächsten Schritt löst Du die alten Innenlager. Dafür brauchst Du in der Regel einen Standardschlüssel.

Schritt 3: Neue Innenlager einsetzen

Dann fettest Du die neuen Innenlager und schraubst diese von Hand ein. Achte darauf, dass Du die Lager richtig einsetzt, rechtes und linkes Lager sind jeweils beschriftet. Sobald die Lager handfest reingedreht sind, ziehst Du diese mit dem Spezialschlüssel fest.

Schritt 4: Powermeter montieren

Jetzt schraubst Du den Batteriedeckel ab und setzt Powermeter und Kettenblätter zusammen. Der Powermeter ersetzt dabei den originalen Spider der Kurbel. Achte beim Zusammenbauen auf die unterschiedlichen Einstellungen der Q-Rings-Kettenblätter. Bei einem Zeitfahrrad ist die Position 3 die richtige. Bei Aero-Kettenblättern kann es passieren, dass der Batteriedeckel nicht passt. Im Falle der Q-Rings mit 130er Lochkreis muss dann der Kettenfang am Batteriedeckel um einen Millimeter gekürzt werden. Das machst Du am Besten mit Schleifpapier.

Schritt 5: Kurbel einsetzen

Als nächstes verschraubst Du die Kurbel mit dem Kettenblatt und montierst diese am Rad. Passt alles, ziehst Du diese mit einem Drehmomentschlüssel an. Die entsprechenden Werte findest Du in der Bedienungsanleitung.

Schritt: 6: Umwerfer anpassen

Ovale Kettenblätter erfordern unter Umständen weitere Anpassungen am Rad. Das gelieferte 53er Kettenblatt schleift nach der Montage am vorderen Umwerfer. In manchen Fällen reicht es, den Umwerfer etwas nach oben zu versetzen. Das geht aber nicht bei jedem Rad. Dann hilft nur Abschleifen. Das Blech muss etwa 1-2mm gekürzt werden, dann funktioniert das Schalten wieder einwandfrei.

Schritt 7: Mit Radcomputer synchronisieren

Als Letztes muss man den Wattmesser noch mit einem ANT+ kompatiblen Radcomputer synchronisieren, da man die ermittelten Leistungswerte ja während der Fahrt sehen möchte. Wir haben uns für den Garmin Edge 500 entschieden. Sobald die Batterie im Power2max eingesetzt ist, sendet dieser ein Signal aus. Das „pairen“ mit dem Garmin klappt reibungslos. Und sofort werden Wattwerte und Trittfrequenz auf dem Display angezeigt.



Der Powermeter schaltet sich im Ruhezustand ab und aktiviert sich von selbst wieder, sobald die Kurbel gedreht wird. Die handelsübliche Batterie reicht laut Hersteller für zirka 300 bis 400 Stunden und kann problemlos getauscht werden.

Das getestete Gesamtpaket (Sensor, Kettenblätter und Rotor 3D+) ohne Garmin kostet rund 1.345 Euro. In den nächsten beiden Teilen erfährst Du, wie verlässlich die ermittelten Wattwerte sind und wie sich der Power2max im Praxistest geschlagen hat.

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