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Was ist PFC?

Nachhaltigkeit schreiben sich immer mehr Outdoor-Hersteller auf die Fahne. Vor allem der Verzicht auf PFC steht dabei an vorderster Front. Aber was verbirgt sich hinter diesem Kürzel?
Outdoorjacken und Arbeitskleidung müssen einige Funktionen erfüllen: Sie sollen wasserabweisend oder wasserdicht sein, sie sollen fett- und schmutzabweisend und atmungsaktiv sein. Dazu sollen sie natürlich eine gute Passform aufweisen. Letzteres soll hier nebensächlich sein. Für die anderen Anforderungen werden nach wie vor PFC eingesetzt. (vgl. Greenpeace Outdoor Report)

Begriffserklärung PFC

PFC steht für Per- oder polyfluorierte Chemikalien. Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) und die Perfluoroktansäure (PFOA) sind dabei die bekanntesten der fast 800 Stoffe umfassenden Chemikaliengruppe. „Chemisch gesehen bestehen PFC aus Kohlenstoffketten verschiedener Längen, bei denen die Wasserstoffatome vollständig (perfluoriert) oder teilweise (polyfluoriert) durch Fluoratome ersetzt sind“, erklärt das Umweltbundesamt. Natürlich kommen PFC nicht vor. Da diese Verbindungen sehr stabil sind, können sie nur unter sehr hohem Energieaufwand aufgespalten werden, sodass sie auf natürlichem Wege nicht abgebaut werden können. PFC konnte sowohl in Lebern von Eisbären, in Gewässern und sogar im menschlichen Blut und Muttermilch nachgewiesen werden.

Gefahren von PFC

PFC werden als mäßig toxisch eingestuft. In Tierversuchen mit Ratten und Mäusen konnte jedoch festgestellt werden, dass PFC die Bildung von Leberkrebs und anderen Tumoren begünstigt. Auch die Fruchtbarkeit von Frauen und die Spermatogenese beim Mann kann von PFC negativ beeinflusst werden. PFC gelangt über kontaminiertes Wasser in die Nahrung und in den menschlichen Körper. Bestimmte Arten von PFC können auch über die Luft in den Organismus gelangen.
In einer Stellungnahme aus dem Jahr 2008 kam das Bundesinstitut für Risikobewertung zu dem Schluss: „Gesundheitliche Risiken durch PFOS und PFOA in Lebensmitteln sind nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand unwahrscheinlich“, schränkt aber ein, dass das Vorhandensein von PFOS in Lebensmitteln jedoch langfristig nicht hingenommen werden“ sollte.

Nicht nur Outdoor-Produkte enthalten PFC

PFC kommt nicht nur in Outdoorprodukten vor. Auch bei Herstellern von Pappbechern oder Pizzakartons werden laut Umweltbundesamt die Eigenschaften von PFC geschätzt. Darüber hinaus finden sich diese Chemikalien unter anderem in Feuerlöschschäumen, Wachsen und Schmiermitteln, Pestiziden, Wetterschutzlacken und –farben, Teppichen oder Lederprodukten. Bei der Herstellung von antihaftbeschichtetem Kochgeschirr kommen ebenfalls PFC oder Vorstufen dieser Verbindungen zum Einsatz, sodass das Endprodukt ebenfalls einen PFC-Gehalt aufweisen kann.

Aber: Nicht in jedem Outdoorprodukt ist PFC enthalten. Es gibt inzwischen verschiedene Hersteller, die sich einer PFC-freien Herstellung ihrer Produkte verschrieben haben. Auch sind nicht zwingend alle Produkte eines Herstellers PFC-belastet. Ob ein Produkt PFC enthält, kann man als Verbraucher beim Händler, Importeur oder dem Hersteller erfragen. Dem Hersteller droht sogar ein Bußgeld, sollte er nicht innerhalb von 45 Tagen auf die Anfrage reagieren.

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